Der Vogtländische Flößerverein Muldenberg e.V.
In Vorbereitung der 400 - Jahrfeier in Muldenbergs wurde sich intensiv mit der Entstehungsgeschichte des Ortes beschäftigt. Da die ersten Ansiedler Flößer waren, wurde von Bernd Kramer (Wirt der Flößerstube) der Vorschlag aufgegriffen, den Gästen auf einem bereits sanierten Teil des ursprünglichen Floßgrabens, ein Schauflößen vorzuführen.
Trotz kritischer Meinungen wurde 1992, mit Hilfe einiger weniger Mitstreiter, ein Flößen vorbereitet und durchgeführt. Diese Veranstaltung war ein großer Erfolg, was der begeisterte Beifall der Besucher bekundete. Durch diesen Zuspruch entstand der Wunsch, das Scheitholzflößen öfter durchzuführen und einem breiten Publikum vorzustellen.
Im November 1993 kam es durch 14 Bürger, die diese Idee begeisterte, zur Gründung des "Vogtländischen Flößervereins Muldenberg e.V.", dessen Vorsitzender Bernd Kramer wurde.
Inzwischen hat sich die Zahl der Mitglieder auf 40 erhöht, die aus Muldenberg, Tannenbergsthal, Jägersgrün, Kottenheide, Auerbach, Schöneck, Plauen, Leipzig, Chemnitz und anderen Orten der näheren und weiteren Umgebung kommen. Neue Mitglieder sind jederzeit willkommen!
Zurückblickend stellte die Gründung des Vereins die Mitglieder vor keine leichte Aufgabe. Er war der erste Verein in Sachsen, der sich mit der Flößerei beschäftigte und es galt, das vorhandene Floßgrabensystem, historische Hintergründe sowie die Lebensweise der damaligen Menschen zu erforschen und bekannt zu machen.
Durch seine vielen Aktivitäten wurde der Verein weit über das Vogtland hinaus bekannt. Dank der Unterstützung seitens des Landkreises und des Kulturraumes Vogtland sowie auch der Kommune und dem Amt für Ländliche Entwicklung in Oberlungwitz konnte ein gelungenes Umfeld in Form eines Floßplatzes mit Blockhütten geschaffen werden. Damit ist es uns auch weiterhin möglich, die Arbeit des Vereines fortzuführen und die Tradition der Kurz- und Scheitholzflößerei einem breiten Publikum vorzuführen. Schon in den Jahren 1994 und 1995 zeigten bei je fünf Veranstaltungen etwa 18000 Besucher großes Interesse an der Vorführung der alten Traditionen.
Mit Hilfe einer AB-Maßnahme wurde eine Chronik über die Saale-, Weiße Elster- und Zwickauer Muldenflöße mit der Besonderheit der Kurz- bzw. Scheitholzflößerei auf Kunstgräben in und um Muldenberg erarbeitet. Diese Chronik wurde 1997 fertiggestellt und anlässlich des 10. Deutschen Flößertages veröffentlicht. Sie ist beim Verein bzw. im Hotel-Gasthof "Flößerstube Muldenberg" erhältlich.
Höhepunkte des Vereinslebens sind alljährliche Wandertage, eine Weihnachtsfeier sowie gemütliche Stunden am Lagerfeuer. Die Kinder der Flößer unterstützen uns tatkräftig. Die Muldenberger Flößer waren sowohl bei deutschen Flößertreffen, zum Beispiel in Kronach (Oberfranken) und Gernsbach (Schwarzwald) sowie 2005 in Finowfurt, als auch bei internationalen Flößertreffen, wie beispielsweise in Kanada und Norwegen und 2004 in Spanien, vertreten. Durch Erfahrungsaustausch und Vorstellung des Floßgrabensystems der vogtländischen Region wurde großes Interesse geweckt, so dass sich im Mai 1997 alle Flößervereine Deutschlands zum "10. Deutschen Flößertag" in Muldenberg trafen.